Abschlussausstellung der Dorothea-Erxleben-Stipendiatinnen 2021-2023

Unter dem sachlichen Titel „Abschlussausstellung“ haben die drei Dorothea-Erxleben-Stipendiatinnen des aktuellen Jahrgangs 2021-2023, Aleksandra Domanović (Bildhauerei), Verena Schöttmer (Malerei) und Luisa Ungar (Performance), die Ergebnisse ihrer Stipendienzeit zu einer Gruppenshow vereint.

Die Ausstellung, die am 24. Oktober 2023 um 19 Uhr in der Hochschulgalerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig eröffnet wird, spiegelt die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Ansätze der drei Künstlerinnen wieder, die sich unter Einbeziehung spezifischer Fragestellungen, die in ihren jeweiligen Seminaren während der Stipendienzeit behandelt worden sind, in einem Raumkonzept zusammensetzen.

Mit dem Dorothea-Erxleben-Programm zur Chancengleichheit – der künstlerischen Nachwuchsförderung des Landes Niedersachsen und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig – erhalten drei Stipendiatinnen eine Förderung für einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Künstlerinnen beteiligen sich im Rahmen des Stipendiums an der Lehre und künstlerischen Entwicklung der Hochschule in Form eines Lehrauftrages und einer Abschlusspräsentation.

In der diesjährigen Abschlussausstellung werden Arbeiten und Projekte präsentiert, die während der Stipendien- und Lehrzeit der drei Künstlerinnen an der HBK Braunschweig u.a. zusammen mit Studierenden der Hochschule entstanden sind und somit den Charakter des Stipendiums widerspiegeln, dass die Qualifizierung von Künstlerinnen für eine Professur zum Ziel hat.
Die Abschlussausstellung der Dorothea-Erxleben-Stipendiatinnen 2021-2023 ist nach der Eröffnung am 24. Oktober dann jeweils montags bis freitags von 13 bis 18 Uhr (feiertags geschlossen) bis zum 10. November für ein interessiertes Publikum geöffnet.

An der Ausstellung sind zudem Studierende der HBK Braunschweig, mit denen die Dorothea-Erxleben-Stipendiatinnen in ihren jeweiligen Seminaren „Zu Fuß zu Denkmälern“ (Aleksandra Domanović), „Wesen und Geister des Textilen“ (Verena Schöttmer) und „Rehearsed Spontaneity“ (Luisa Ungar) im letzten Semester zusammengearbeitet haben, beteiligt.

Ein Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. An zwei Abenden wird die Seminargruppe „Rehearsed Spontaneity“, unter Leitung der Dorothea-Erxleben-Stipendiatin Luisa Ungar, zwei Performances unter dem Titel „Activation“ in der HBK-Galerie zur Aufführung bringen.

Rahmenprogramm:
Ort: Hochschulgalerie, HBK Braunschweig

Activation #1: 01.11.2023, 17 Uhr

Activation #2: 08.11.2023, 17 Uhr

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Die in Berlin lebende Künstlerin Aleksandra Domanović thematisiert in ihren künstlerischen Arbeiten die Korrelation von Geschichte, Digitalität und Identität. In ihren Arbeiten spielen neue Technologien und das Zitieren und Überführen in neue Zusammenhänge eine zentrale Rolle. „Aleksandra Domanović verfolgt mit Intelligenz, ausgiebiger Recherche und experimentierfreudiger Haltung die Prozesse ihrer eigenen Werkentstehung. Ihre Arbeiten agieren wie Drehpunkte relevanter Themen, welche trotz klarer und entschiedener Setzung, Offenheit und Neugier zelebrieren. Die entstandenen Bilder vergleicht sie selber mit den Entstehungs- und Wahrnehmungsprozessen eines Röntgenbildes. "Wir gewinnen durch ihre Werke eine neue Sicht zu unserer Welt“, so Prof. David Zink Yi (HBK-Professor für Freie Kunst/Grundlehre mit dem Schwerpunkt Bildhauerei am Institut FREIE KUNST). In ihrem Seminar an der HBK Braunschweig „Zu Fuß zu Denkmälern“ hat sie gemeinsam mit fünf Studierenden eine alternative Realitätstour entworfen, die eine parallele Manifestation eines Denkmals oder eines bestimmten Ortes darstellt. Mit Hilfe von erweiterter Realität wird das Publikum in der Ausstellung eine Tour in einem nicht-physischen Raum erleben.
Der primäre Ausstellungsort von Aleksandras Projekt mit Studierenden ist die Website https://www.walkingtomonuments.xyz/, die während der Ausstellungseröffnung veröffentlicht wird.

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Verena Schöttmer setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Textilen auseinander. Darin geht es vor allem um das Transportieren und Erforschen von Codes aus Gesellschaft und (Pop-)Kultur, um die Analyse gesellschaftlicher Prozesse, um das taktile Sehen von Texturen und um die Beschäftigung mit der Imagination und dem Verborgenen.
Die Lehrveranstaltung Wesen und Geister des Textilen, die Verena Schöttmer während ihrer Stipendienzeit an der HBK Braunschweig gab, sollte den Studierenden ein Nachdenken über das Textile als künstlerisches Ausdrucksmittel ermöglichen, wobei das Wesenhafte des Textilen erforscht wird – und vor allem, wie es Bezug zur Malerei, aber auch zur Bildhauerei, zur Mode und zum Alltäglichen nimmt.
So wurde im Seminar ein obligatorischer Kurzauftritt in zwei Hotelzimmern des Altstadthotels Wienecke in Braunschweig absolviert. Das Hotel ist ein Ort zwischen Anonymität und Intimität. Die Magie, die Hotels zu schaffen vermögen, ist von Anfang an mit Neugierde, Verborgenem und Rätseln durchtränkt. Die im Hotel gezeigten Arbeiten werden nun in der Galerie der Hochschule als Relikte ausgestellt und erzählen vom Geheimnis hinter Vorhang, Bettwäsche und Duschwand.
Zudem inszeniert Verena Schöttmer ihre Abschlussausstellung als Tarotkartenlegung. Dazu transformierte sie Tarotkarten des Smith/Waite Tarot in monochrome Quilts aus regenabweisenden Stoffen.

Verena Schöttmers Werk umfasst Installationen, Skulpturen und Malerei. In ihren Arbeiten verbindet sie Erscheinungsweisen von traditionellem Kunsthandwerk mit (Pop-)Kultur, sozialen Codes und Alltagszitaten. Schöttmer lebt und arbeitet in Hamburg. Sie wurde mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet, darunter das Georg-Meistermann-Stipendium, Deutschland (2013-2015); das Stipendium der Behörde für Kultur und Medien, Hamburg (2014); das Stipendium der Stiftung Kunstfonds (2020) und das Dorothea-Erxleben- Stipendium (2021-2023). Sie stellte national und international aus, u.a. im Kunstverein Hamburg; Griffith‘s Arts Center, Canton, New York; Kunstverein im Weißen Haus, Wien. Zuletzt hatte sie eine Artist in Residency im 18th Street Art Center, Los Angeles.

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Luisa Ungar (geb. Kolumbien, lebt in Berlin), arbeitet mit den erweiterten Möglichkeiten der Performance, und nutzt die Sprache als Werkzeug für die Verschiebung und Verzerrung offizieller Narrative. Mit methodischen Ansätzen aus verschiedenen Wissensgebieten versucht sie, die Geschichten, die wir teilen, zu verlernen oder neu zu erzählen. In ihrer situierten Praxis setzt sie didaktische Strategien ein, um zugrundeliegende koloniale Strukturen aufzuspüren, die in unserer Art zu sprechen und uns zu verhalten implizit sind.
Während ihres Aufenthalts als Dorothea-Erxleben-Stipendiatin an der HBK Braunschweig hielt Ungar das Seminar „Rehearsed Spontaneity“, in dem sie zusammen mit Studierenden Performativität und deren Beziehung zum sozialen Kontext und kollektiven Gedächtnis untersuchte. Als Ergebnis dieser Übungen entwickelten die Studierenden Partituren, Skripte und Schreibübungen, die als Grundlage für individuelle und kollektive Performances dienten.  Die entstandenen Ergebnisse sowie die Dokumentation des Entstehungsprozesses werden in einer freien Form in der gemeinsamen Abschlussausstellung präsentiert. Zudem werden während des Ausstellungszeitraumes verschiedene performative Aktionen zu sehen sein.

Luisa Ungars Arbeiten wurden unter anderem in der Tensta Konsthall in Stockholm, im Spring Workshop in Hongkong, in der Ar/Ge Kunst in Bozen, im CA2M in Madrid, im Bonnefantenmuseum in Maastricht, im Rijksmuseum in Amsterdam, im MKHA Museum in Antwerpen, auf der Liverpool Biennale (The Stomach and The Port), auf der Mercosul Biennale in Porto Alegre und auf der Marrakech Biennale gezeigt und performed. Sie war artist in residence an verschiedenen Orten wie Gasworks, London; RESò, Turino; AIR Antwerpen; Maebashi Arts Center, Japan; Bulegoa art space, Bilbao. Im Jahr 2019 kuratierte sie das „Performance- und Pädagogikprogramm“ für die „45SNA“ Biennale von Kolumbien und war Mitherausgeberin von Editorial Projects wie DISDISDIS „On vampires and other forms of conviviality“.

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An der Ausstellung beteiligt sind zudem Studierende der HBK Braunschweig, mit denen die Dorothea-Erxleben-Stipendiatinnen in ihren jeweiligen Seminaren „Zu Fuß zu Denkmälern“ (Aleksandra Domanović), „Wesen und Geister des Textilen“ (Verena Schöttmer) und „Rehearsed Spontaneity“ (Luisa Ungar) im letzten Semester zusammengearbeitet haben.

Namen aller Beteiligten:

Aleksandra Domanović

Deniz Baskoc · Rita de Matos Marques Guimarães · Eunjeong Kim · Xuan Qiao · Hyejeong Yun

Onur Abaci · Maria Baldaser · Claudia Bartholomäus · Helena Beckert · Juliette Brasseur · Stella Holtfreter · Luise John · Sarah Koppe

Verena Schöttmer

Aaron Schreiner · Daphne Schüttkemper · Leonie Terschüren · Julika Teubert · Alexa Zahradnikova

Paula A. Knust Rosales · Lexi Schnäbele · Jan Selçuk · Kaja Sheila Seltmann

Luisa Ungar

Renato Vázquez Patiño · Hyejeong Yun · Hasan Zeytin as Rehearsed Spontaneity

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