Dexel-Lichtsäule wird an der HBK wieder aufgebaut

Zur Eröffnung des Rundgangs an der HBK Braunschweig am 4. Juli wird auch die restaurierte „Lichtsäule II, Weiß mit Blau, Rot und Gelb“ von Walter Dexel wieder aufgebaut sein und erlebt ihre feierliche Enthüllung und Wiederinbetriebnahme. 

Ursprünglich wurde die 2,6 Meter hohe Lichtsäule am 6. November 1987 vor dem Gebäude 16 der HBK Braunschweig eingeweiht. Grundlage für die Lichtsäule war ein Entwurf des Künstlers Walter Dexel aus dem Jahr 1926, der 1971 bestimmte, dass die Lichtsäule insgesamt vier Mal hergestellt werden darf. Zwei weitere Lichtsäulen stehen in Jena und Hamburg. 

Durch Witterungseinflüsse nahm die Lichtsäule im Verlauf der Zeit zunehmend Schaden und musste schließlich – trotz häufiger Anpassungen und Reparaturen – im Jahr 2022 aus sicherheitstechnischen Gründen abgebaut werden.

In den Werkstätten der HBK Braunschweig wurde die Lichtsäule nun grundlegend überarbeitet. Die kuratorische Verantwortung lag in den Händen von Prof. Thomas Rentmeister, Elektrotechniker Holger Grimm und der Leiter der Metallwerkstatt, Peter Keyser, beide Mitarbeiter der HBK, erarbeiteten zeitgemäße Lösungen für die Restaurierung und setzten diese um. So mussten Elektroanschlüsse, Zuleitungen, Leuchtstoffröhren, Fassungen, Metallleisten, Plexiglasscheiben und Schrauben erneuert werden. Auch wurde eine Möglichkeit geschaffen, die Lichtsäule für anfallende Wartungsarbeiten bei Bedarf zu öffnen.

Vorab ging um die richtige Auswahl der Materialien und Farben und um eine Lösung für eine möglichst homogene Ausleuchtung mit LED-Licht.

Nach Ausführung aller Arbeiten wird die Lichtsäule ab dem 4. Juli nun wieder in altem und neuen Glanz an ihrem bisherigen Standort erstrahlen.

 

Über Walter Dexel: 

Walter Dexel, 1890 in München geboren, entwickelte sich in den frühen 20er Jahren des 20. Jahrhunderts künstlerisch zu einem herausragenden Vertreter des Konstruktivismus in Deutschland. Durch seine Tätigkeit als Ausstellungsleiter und Geschäftsführer des Kunstvereins Jena stand der promovierte Kunstwissenschaftler in Kontakt mit den Vertretern der modernen europäischen Kunst, u. a. mit den Künstlern des Weimarer Bauhauses. Er arbeitete auch als Typograf und Werbegestalter, sowie als Innenarchitekt und Bühnenbildner.

Von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ diffamiert und zeitweise aus seiner Lehrtätigkeit an der Magdeburger Kunstgewerbeschule entlassen, folgte er 1942 dem Ruf der Stadt Braunschweig, wo er 1973 auch starb. Bereits seit 1935 hatte Walter Dexel mit Veröffentlichungen zum Gebrauchsgerät auf sich aufmerksam gemacht. In ihnen vertrat er die Überzeugung von der Kontinuität einer aufgrund ihrer Sach- und Werkgerechtheit schön zu nennenden Form des Gebrauchsgerätes. Walter Dexels Bemühungen um die Formforschung gipfelten 1962 in seinem wichtigsten Buch „Das Hausgerät Mitteleuropas“.

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