Dissertationsschrift von Burkhard Krüger 'Papierne Gespenster Amerikas' im Wilhelm Fink Verlag erschienen
Dissertationsschrift von Burkhard Krüger 'Papierne Gespenster Amerikas' im Wilhelm Fink Verlag erschienen
Im renommierten Wilhelm Fink Verlag ist die Dissertationsschrift von Burkhard Krüger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstwissenschaft, erschienen. Sie widmet sich der unauflösbaren, mythischen Verknüpfung der Vereinigten Staaten von Amerika und der Fotografie, die ihr medienspezifisches Musterbeispiel im ‚Fotobuch‘ gefunden hat.
Die betreuende Professorin Annette Tietenberg: „An den Anfang seiner Untersuchung stellt Burkhard Krüger eine Begegnung von Henri Cartier-Bresson (1908-2004) mit Susan Sontag (1933-2004). Das Treffen fand im Winter 1972 statt, als Sontag gerade an einem Essay arbeitete, der ein Jahr später unter dem schlichten Titel Photography erscheinen sollte. Sontag griff 1977 noch einmal auf diesen Text zurück, um ihren Essayband On Photography einzuleiten. In On Photography weist Sontag dem französischen Fotografen Cartier-Bresson – neben Edward Steichen, Bill Brandt und Richard Avedon – eine gewichtige, wenn auch ambivalente Rolle zu. Seine Fotografen hätten dazu beigetragen, das fotografische Gewerbe in einen ‚Klassentourismus‘ zu verwandeln. Sie seien das Ergebnis von Streifzügen durch das soziale Elend. Sontag hebt auch hervor, dass Cartier-Bresson die Fähigkeit habe, mit seinen Fotografien Traurigkeit zu verbreiten. Burkhard Krüger nimmt diese Formulierung zum Anlass, um nach der Funktion von Traurigkeit und Verlustgefühl im Kontext einer Verknüpfung von US-amerikanischer Geschichtsschreibung und Fotografie zu fragen. Dazu wählt er aus den mehr als dreißig Bildbänden, die Henri Cartier-Bresson im Laufe seines Lebens veröffentlicht hat, die Publikation L’amérique furtivement aus. Warum gerade dieses seitens der Fotografiegeschichte und -theorie marginalisiert wurde, ist eine der vielen Fragen, denen Burkhard Krüger in seinem Buch Papierne Gespenster Amerikas nachgeht.