Künstlerische Impulse zur Entwicklung der Innenstadt Oldenburgs
Ein infrastrukturelles Radiofeature von Jonas Meyburg
Die Oldenburger Kunstschule e.V. hat im vergangenen Jahr ein Projektstipendium gemeinsam mit der HBK Braunschweig, insbesondere mit Professor Martin Krenn vom Institut Freie Kunst entwickelt. Der Bewerber*innen-Kreis war auf Absolvent*innen der HBK Braunschweig begrenzt, um eine hohe Qualität der Bewerbungen zu gewährleisten und um gezielt Absolvent*innen von Niedersachsens einziger Kunsthochschule nach Oldenburg einzuladen.
Nun stellt der erste Stipendiat, der Sound- und Installationskünstler Jonas Meyburg, nach mehreren Monaten Vorbereitung sein explizit für Oldenburg entstandenes, infrastrukturelles Radiofeature „Infraaktif“ öffentlich vor. Jonas Meyburg beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit der Wahrnehmung und dem Umgang mit physikalischen Kräften. Dabei arbeitet er mit Klang, Video oder bildhauerischen Methoden. Seit März 2023 ist Jonas Meyburg Stipendiat der Oldenburger Kunstschule e.V. und beendet nun im Dezember 2023 seinen Studienaufenthalt.
Bei „Infraaktif“ wird die Stadt Oldenburg in Spaziergängen allein mit Kopfhörern oder gemeinsam mit großer Audiobox durch die Innenstadt neu erlebt, bzw. neu erhört. Jonas Meyburg hat dafür Interviews mit Expert*innen und Bürger*innen geführt, hat eine Märchenerzählerin eingeladen, hat Geräusche von Maschinen und dem Stadtalltag aufgenommen und Daten zum Beispiel zum Stromverbrauch in der Innenstadt verarbeitet. Die Erstveröffentlichung und Präsentation des Soundwalks findet am 12. November zwischen 14 und 18 Uhr statt.
Zum Abschluss des Studienaufenthaltes wird am 1. Dezember die Ausstellung „OF NOT MOVING AT ALL“ mit Arbeiten des Künstlers im Studio 10 in Oldenburg eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 16. Dezember zu sehen.
Mit ihrem ersten Projektstipendium lotet die Oldenburger Kunstschule e.V. eine Projektform aus, die junge Kunst als soziale und ästhetische Praxis für den öffentlichen (Innenstadt-)Raum fordert und fördert. Das Projektstipendium legt den Fokus auf künstlerische Wahrnehmung- und Gestaltungskonzepte zum Leben in der (Innen-)Stadt, zur Stadtentwicklung. Verschiedene künstlerische Aktionen und Formate zum Thema fordern dazu auf, Bekanntes und Gewohntes aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Gefördert werden Kunstprojekte mit kommunikativem, partizipatorischem und/oder interaktivem Charakter, die explizit für die Oldenburger Innenstadt entwickelt und im Verlauf des neunmonatigen Stipendiums durchgeführt werden. Ziel ist, mit den geförderten Kunstprojekten ein sichtbares Zeichen für die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Kreativität im innerstädtischen Raum zu setzen.