Rundgangeröffnung und Vergabe der SBK-Stipendien

Zur Eröffnung des Rundgangs 2024 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig sind auch die Diplom-Stipendien der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) an drei Diplomand*innen vergeben worden. 

Nach der Eröffnung des Rundgangs durch die Präsidentin der HBK Braunschweig, Prof. Dr. Ana Dimke, vergab die stellvertretende Direktorin der Stiftung Brunhilde Frye-Grunwald die Stipendien an die Diplomand*innen in der Höhe von jeweils 4.000 €. Unter dem Motto „Die Identität des Braunschweiger Landes bewahren und fördern“ wurden die Preisträger*innen durch eine Jury, bestehend aus Dr. Bettina Ruhrberg, Leiterin Mönchehaus Museum Goslar, Fabian Bruns von der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz und Prof Martin Krenn von der HBK Braunschweig, am 2. Juli 2024 ausgewählt. Die Preisträger*innen sind Delia Samila Naghavi Alhosini, Atiye Noreen Lax und Eden Nael Liedtke.

Nachfolgend die Statements der Jury:

Delia Samila Naghavi Alhosini – Diplom bei Prof. Candice Breitz:

„Delia Samila Naghavi Alhosini behandelt auf überzeugende Weise in ihrer Video-, Foto- und Performancekunst Fragen zu Identität und Sozialisation. Sie thematisiert die Marginalisierung bestimmter Gruppen und damit verbundene gesellschaftliche Zuschreibungen und setzt diesen das emanzipatorische Potential von queeren und postmigrantischen Selbstentwürfen entgegen. Ihr Projektvorhaben „WIR SIND HIER - Queere Kunst in Braunschweig“ wird anhand eines Fotobandes, eines Dokumentarfilms und diversen Veranstaltungen mit Kunst- und Kulturschaffenden, das kulturelle Leben in Braunschweig durch die Linse queerer Erfahrungen dokumentieren.“ (Prof. Martin Krenn, HBK Braunschweig)

Eden Nael Liedkte – Diplom bei Prof. Lutz Braun:

„Eden Liedkte arbeitet mit dem Medium der Zeichnung. Jeden Tag zeichnet er mit einem weichen Graphitstift auf Din A4-Papier Alltagszenen aus seinem Leben. Sie halten sowohl familiäre als auch partnerschaftliche Dynamiken fest oder geben intime Einblicke in sein eigenes Innenleben. In letzter Zeit hat er insbesondere den Prozess seiner medizinischen Angleichung als Trans-Mann dokumentiert. Themen wie Sexualität, Geschlechteridentität und Neurodiversität ziehen sich durch sein gesamtes Werk. Die einzelnen Blätter fügt der Künstler wie in einem Storyboard zusammen, ohne dass sich eine stringente Erzählung ergibt. Zusammenhänge bleiben der Imagination des Betrachters überlassen. Hervorgehoben hat die Jury die Prägnanz der Zeichnungen mit ihren nuancierten Licht- und Schattenwerten ebenso wie ihre inhaltliche Intensität.“ (Dr. Bettina Ruhrberg, Leiterin Mönchehaus Museum Goslar)

Atiye Noreen Lax – Diplom bei Prof. Michael Brynntrup:

„Direkt ins Herz schneiden die Worte, direkt in den Verstand schlagen sich die Bilder und fokussieren unsere Sicht auf die Realität: Atiye Noreen Lax fusioniert unter anderem die Disziplinen Performance, Klang und Film zu einer einzigartigen Komposition, die den Betrachtenden auf sanfte Weise und gleichzeitig brutal schön die Augen öffnet. In ihren Arbeiten geht es um Zwischenbereiche, den Zwiespalt von kultureller Zugehörigkeit, culture clash und: Das Brückenbauen. Sie regt nicht auf, sie regt an: Zum Infragestellen, zum Nachdenken. Genau dafür ist es Zeit!“ (Fabian Bruns, Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz)