Trauer um Michael Ruetz

Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig nimmt Abschied von Michael Ruetz (1940 bis 2024), der am 2. Dezember 2024 in seiner Geburtsstadt Berlin im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Von 1996 bis 2007 war der Fotograf und Bildjournalist Ruetz Professor für Kommunikationsdesign an der HBK Braunschweig.

Zeit seines Lebens wurde der kluge Redner und Autor für seine Sachlichkeit und kritische Neugierde unter Kolleg*innen geschätzt. Das übergreifende Thema in seinen Werken ist die Vergänglichkeit. Sowohl dokumentarisch als auch zugleich künstlerisch setzte Michael Ruetz sich in seiner Bildsprache mit der Visualisierung von Zeit auseinander. In seinen Serien von Landschaften, Städten und Gebäude bei jedem Licht und Wetter warf der Fotografen Michael Ruetz einen Blick auf die Unendlichkeit. Diese Zeitlandschaften zeichnen sich durch unermüdliche Wiederholungen aus. Neben seinem künstlerischen Schaffen, war Ruetz ebenso für seine zeitkritische Berichterstattung in Bildern schon Ende der 60er Jahre zur Studentenbewegung bekannt. Fotografien in der Tschechoslowakei mit Szenen „Prager Frühlings“ und die „Stern“-Reportagen sowohl in Griechenland während der Militär-Diktatur als auch in Chile beim Sieg der Unidad Popular machten ihn weltberühmt. Außerdem arbeitete er an der Documenta V mit.

Die Hochschule trauert um einen couragierten und instigierenden Kollegen.

Im Namen der Hochschule
Prof. Gosbert Adler (Fotografie)
Prof. Dr. Ana Dimke (Präsidentin der HBK)