Anette Rose: ENZYKLOPÄDIE DER HANDHABUNGEN

Anette Roses filmisch-installatives Langzeitprojekt einer Enzyklopädie der Handhabungen (seit 2006) observiert den Einsatz der Hände im Prozess des Machens. Es sind Techniken des Herstellens wie „verputzen, beischleifen, stanzen, ketteln“ (Modul #5, 2006), die in synchronen 2-Kanal-Projektionen die Arbeitsteilung zwischen tätigen Körpern und rhythmisierten Maschinen adressieren. Prägt die Hand dem Gegenstand eine Form auf, so formen auch die bedienenden Maschinen die Bewegungsoptionen der Hand. 

Die Dichotomie von Roses Filmbildern, die Kopf und Hand im Arbeitsprozess gegenüberstellen, verweist auf die Trennlinie, die schon Aristoteles zwischen Verstand und Praxis gezogen hatte. Im Nebeneinander der Bilder interessieren sich Roses Installationen hingegen für den Raum „zwischen Körper und Objekt“. Seit 2007 ergänzen Interviews die modulare Struktur der audiovisuellen Enzyklopädie, dessen Attribute – wie Vollständigkeit und Überblick – durch Zwischenräume hinterfragt werden.

In der Veranstaltung wird ein repräsentativer Querschnitt der Filminstallation Enzyklopädie der Handhabungen in Anwesenheit der Künstlerin, Anette Rose, präsentiert. Die Vorstellung findet im Rahmen des Seminars „Operative Medien. Kunst und Technik und ihr Verhältnis zur Hand" von Maja Roth (Institut für Medienwissenschaft der HBK Braunschweig, Schwerpunkt Film) statt. 
 
Termin: 19.12.2024, 15–16:30 Uhr

Veranstaltungsort: HBK Braunschweig, Mensafoyer, MOGI (06/030), Pippelweg 77, 38118 Braunschweig

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