DAN PERJOVSCHI Breaking (the) News & LIA PERJOVSCHI Survival Kit

Lia und Dan Perjovschi zählen zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstler*innen Osteuropas. Ihre Biografien lassen sich in zwei Phasen einteilen: Die erste Phase (Kindheit, Jugend, Studium und die frühen Jahre ihrer künstlerischen Laufbahn) verbrachten sie unter dem kommunistischen Regime, die zweite (die Etappen ihrer internationalen Karriere) im Postkommunismus.

In Anerkennung ihrer kulturellen Verdienste wurde das Künstlerpaar 2013 mit dem Princess Margriet Award for Culture der Europäischen Kulturstiftung ausgezeichnet. In ihrer Laudatio erklärte die US-amerikanische Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Kristine Stiles, dass Lia und Dan Perjovschi „weltweit für ihre Originalität, Authentizität, Würde, Integrität und dafür bekannt sind, dass sie ihr Leben in den Dienst der Kunst und der Gesellschaft gestellt haben“. Sie seien inzwischen „zu idealen Botschafter*innen der europäischen Kultur geworden, zu Weltbürger*innen, die die Art und Weise, wie Kunst in der Gesellschaft wahrgenommen wird, verändert haben“.

Allerdings hat die Zeit des abrupten Wechsels, den die rumänische Revolution von 1989 darstellte, Spuren in Lia und Dan Perjovschis Kunst hinterlassen, denen in der Ausstellung nachgegangen wird. Die Ausstellung erforscht darüber hinaus, inwieweit das Schaffen der beiden Künstler*innen in einem weiteren europäischen Kontext verstanden werden kann – jenseits der Geschichte ihres Herkunftslandes, der Bezugssysteme ihrer Generation und des soziopolitischen Umfelds, das sie geprägt hat. Da Archivierung und Selbstarchivierung eine zentrale Rolle in ihrer künstlerischen Praxis spielen, werden wesentliche Teile ihrer Archive präsentiert. Des Weiteren werden Auszüge aus der langjährigen künstlerischen Korrespondenz zwischen der Kuratorin und dem Künstlerpaar gezeigt. Diese Stränge ergänzen sich gegenseitig und eröffnen einen neuen Blick auf das Werk von Lia und Dan Perjovschi.

Die Ausstellung wird von Luciana Tamas, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft der HBK Braunschweig, kuratiert. Sie entsteht im Rahmen ihres Projektseminars Praktiken der Archivierung und Selbstarchivierung und ergänzt die Tagung Werkverzeichnisse und Archivierungspraktiken von Künstler*innen, die am 2. und 3. Mai 2024 in der Aula der Hochschule stattfindet. 

Eröffnung: 24.04., 18 Uhr
Grußwort: Prof. Dr. Annette Tietenberg, Institut für Kunstwissenschaft
Einführung: Luciana Tamas, Kuratorin

Laufzeit: 25.04.–07.05.2024

Artist Talk: 25.04., 17 Uhr

Führung mit Kuratorin Luciana Tamas: 03.05., 15 Uhr

Öffnungszeiten: Di–Fr: 14–18 Uhr, feiertags geschlossen

Ort: HBK Braunschweig, Montagehalle, Broitzemer Str. 221, 38118 Braunschweig

Eintritt: frei

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