Praxisformen an einer Kunsthochschule
Die Vortragsreihe Praxisformen an einer Kunsthochschule findet mit Aladin El-Mafaalani zum Thema streiten und Ute Gerhard zum Thema sorgen ihre Fortsetzung.
Begonnen mit sammeln und ordnen, übersetzen, wissen, lernen und verantworten begleitet die Veranstaltungsreihe den Strategieprozess der HBK, indem sie Expert*innen zu Praxisformen befragt, die hier, aber nicht nur hier virulent sind. Ziel ist die Fortsetzung der Diskussion zu Fragen, wie wir miteinander umgehen, arbeiten, lernen und forschen wollen.
Nach Vorträgen von Prof. Dr. Stefanie Lorey, Pieke Biermann, Prof. Dr. Norbert Ricken, Kübra Gümüşay und Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger schließt die Veranstaltungsreihe nun im Sommersemester mit diesen zwei weiteren Positionen ab.
Alle Statusgruppen sind herzlich eingeladen, an den beiden Terminen teilzunehmen!
Prof. Dr. Dorothea Hilliger, Präsidentin (m. d. W. d. G.)
PROGRAMM
12. Juli, 17 Uhr (digital per BigBlueButton)
● Streiten
mit Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani
Aladin El-Mafaalani, 1978 im Ruhrgebiet geboren, ist Professor für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück. Seit über zehn Jahren forscht er über Rassismus, Diskriminierung und soziale Ungleichheit. Nach dem Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaft, Pädagogik und Arbeitswissenschaft war er Lehrer am Berufskolleg Ahlen, dann Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Münster und später Abteilungsleiter im nordrhein-westfälischen Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Düsseldorf. Zu seinen viel diskutierten Büchern gehören „Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt“ (2018), „Mythos Bildung. Die ungerechte Gesellschaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft" (2020) und "Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand“ (2021).
19. Juli, 17 Uhr, Aula
● Sorgen
mit Prof. Dr. Ute Gerhard
Ute Gerhard, 1939 in Köln geboren, war von 1987 bis 2004 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauen und Geschlechterforschung an der Universität Frankfurt und damit Inhaberin des ersten Lehrstuhls für Geschlechterfragen an einer deutschen Universität. Sie studierte zunächst Jura, Soziologie und neuere Geschichte. Nach freiberuflicher Tätigkeit als Journalistin und der Geburt dreier Töchter promovierte sie 1977 an der Universität Bremen zum Thema „Verhältnisse und Verhinderungen“. Ihre engagierte Forschungs- und Publikationstätigkeittätigkeit umfasst die Geschichte der Frauenbewegungen und -theorien des Feminismus, sozialwissenschaftliche Analysen zum Thema Care und die Mitarbeit an europäischen Netzwerken und Zeitschriften. Ute Gerhard habilitierte zum Thema „Gleichheit ohne Angleichung – Frauen im Recht“ und entwickelte so eine wissenschaftliche Folie, die hilft zu beurteilen „was Recht ist, was die Gesetze sagen und wessen Interessen sie dienen oder wie eine andere Gerechtigkeit zu begründen wäre“.