Forschungsförderung

Die HBK Braunschweig vergibt jährlich interne Forschungsmittel von 75.000 Euro. Auf Grundlage der Richtlinie zur Förderung von Forschung und künstlerischer Entwicklung an der HBK Braunschweig können Mitglieder der Gruppe der Hochschullehrenden, künstlerische und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Verwalter*innen von Professuren der HBK Braunschweig Anträge einreichen. Die Forschungskommission prüft die eingegangenen Anträge und spricht gegenüber dem Präsidium Empfehlungen aus.

Zur Verfügung stehen in den Programmteilen (PT) 1 bis 4:

  • 35.000 Euro Projektmittel (Förderdauer 12 Monate) in PT1
  • 10.000 Euro Hilfskraftmittel (Förderdauer 3 Semester) in PT2
  • 10.000 Euro Mittel für Genderprojekte und/oder für Projekte mit intersektionalen Perspektiven (Dauer 3 Semester) in PT3
  • 20.000 Projektmittel für Zuschüsse für Veröffentlichungen (Förderdauer 12 Monate) in PT4

Derzeit ist keine Antragstellung möglich. 

Kontakt

Forschung u. Förderlinien
Ellen Fischer - Leitung
Gebäude 14, Raum 114
nach Vereinbarung
+49 (531) 391 9380

Forschungsprojekte

Annette Tietenberg

Werkverzeichnisse und Selbstarchivierungspraktiken von Künstler*innen

Ein Werkverzeichnis wurde noch im 20. Jahrhundert zumeist nach dem Ableben von Künstler*innen und angesichts eines abgeschlossenen Gesamtwerks - somit aus historischer Distanz - erstellt. Mit der Erweiterung des Werkbegriffs seit den 1960er Jahren ging die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der stabilen Objektstruktur einher, von der Werkverzeichnisse bis dahin ausgegangen waren. Denn es stand nun die Frage im Raum, wodurch sich Werke von Nicht-Werken unterscheiden und ob Notizen, Briefe, fotografische und filmische Dokumentationen, Diskursierungen wie Ausstellungszusammenhänge, Kritiken, Katalogkommentare, ja, sogar Anekdoten und Gerüchte nicht ebenso als Teil eines künstlerischen Werks zu verstehen sind.

Mit dem archival turn hat sich der Fokus noch einmal verschoben: Seither wird das Konzipieren von Werkverzeichnissen von vielen Künstler*innen als Teil ihrer genuinen künstlerischen Produktion begriffen. Werkverzeichnisse, die von Künstler*innen erstellt und begleitet bzw. bei Kunstwissenschaftler*innen in Auftrag gegeben werden, wirken auf die gegenwärtige künstlerische Praxis zurück, schließen an den zeitgenössischen Kunstdiskurs an bzw. legen Fährten aus, die dazu verleiten, bereits vor Jahrzehnten durchgeführte Projekte aus einer aktuellen Perspektive zu betrachten.

Im Rahmen des Gesamtprojekts Spuren künstlerischen Handelns. Künstler*innennachlässe in Braunschweig, das von der Braunschweigischen Stiftung, der Städtischen Galerie Wolfsburg und der HBK Braunschweig gemeinsam initiiert wird, findet am 2. und 3. Mai 2024 eine Tagung zum Thema Werkverzeichnisse und Selbstarchivierungspraktiken von Künstler*innen in der Aula der HBK Braunschweig statt.

Silke Ballath

situierung zwischen

situierung zwischen ist eine Sammlung forschender Perspektiven aus der Theorie und Praxis der Kunstpädagogik und  -vermittlung. Die Plattform widmet sich den Praxen des Forschens, verhandelt Wissensformen und eröffnet ein vielstimmiges Diskursfeld für die künstlerische Bildung. Sie versammelt Prozesswissen und experimentelle Ansätze forschenden Arbeitens und erweitert damit den Raum dessen, was Forschung im Kontext künstlerisch-edukativer und kunstpädagogischer Denk- und Aushandlungsprozesse bedeuten kann. situierung zwischen wurde 2023 durch Silke Ballath, Annika Niemann und Konstanze Schütze initiiert und versteht sich als wachsende Plattform. 

situierung zwischen ist im Dialog zwischen Silke Ballath (Institut für Performative Praxis, Kunst und Bildung der Hochschule Bildende Künste Braunschweig) und Konstanze Schütze (Department Kunst und Musik der Universität zu Köln) im Rahmen eines Forschungsprojektes in der Lehre von Silke Ballath entstanden. Der Aufbau der Onlineplattform wurde ermöglicht durch die großzügige Förderung der HBK Braunschweig und der Universität zu Köln. 

https://situierungzwischen.net
kontakt@situierungzwischen.net

Elise von Bernstorff/ Björn Auftrag

Neither Role Nor Model

NRNM steht für den Freiraum, sich möglichst voraussetzungslos und angstfrei, mit Neugier und ohne Vorwissen technisch-medialen Verfahren und Apparaten nähern zu dürfen, um sie schließlich in ihren künstlerischen Potentialen, als Mittel und Material auszuloten.

Ausgehend von ihren jeweiligen technischen Expertisen entwickelten die eingeladenen Künstlerinnen gemeinsam eine Laborsituation, in der die Studierenden einerseits konkret anwendungsbezogen grundlegende technische Fähigkeiten erlernten, andererseits die Wirkung des Zusammenspiels oder auch Nebeneinanders der verschiedenen künstlerischen Ausdrucksmittel experimentell erforschen konnten.

Projekte der künstlerischen Entwicklung

Earth Wall. Die Arbeit liegt im Wald.

Earth Wall, geht von einer Momentaufnahme vorgefundener und skulptural erfahrener Situationen in Waldgebieten ehemaliger Steinbrüche in Connecticut, USA aus. Die dort beginnenden Filmarbeiten werden zu Erzählsträngen von Wissen und Sein, die eine andere Form zu Schauen und zu Beobachten im Jetzt herausfordern. Prof. Frances Scholz


Drittmittelprojekte

Martin Krenn

Art Works! Europäische Kultur des Widerstands

Art Works! hat sich zum Ziel gesetzt, Kulturgüter als Mittel des Widerstands und der Befreiung anhand konkreter und lokaler Beispiele zu untersuchen und historische Werke und ihre Wirkungsweisen auf die Gegenwart zu überprüfen.

In Zusammenarbeit von Studierenden, Schüler*innen und Personen der Zivilgesellschaft und mit Unterstützung im Bundesprojekt „Demokratie leben!“ der Stadt Braunschweig soll ein antifaschistisches Denkmal entstehen, welches temporär auf einem Schulhof aufgestellt wird und besichtigt werden kann.

Art Works! ist Teil von TAoR-The Arts of Resistance https://culture-of-resistance.eu , finanziert mit Mitteln des EU-Förderprogrammes Kreatives Europa (CREA 2027) und hat als Partner die Universität für angewandte Kunst Wien und das msu Museum zeitgenössischer Kunst Zagreb. Projektleitung hat der Verein HASENHERZ e.V. Wien

Gerhard Glatzel

Energy 4 Agri

Energy 4 Agri ist ein transdisziplinäres Forschungsprojekt und beschäftigt sich mit der Untersuchung und Modellierung von Gesamtkonzepten für Agrarsysteme mit regenerativer Energieversorgung zur Dekarbonisierung der Landwirtschaft im Kontext der Energiewende. Dazu arbeiten seit April 2020 fünf Institute aus diversen Disziplinen eng zusammen.  mehr Informationen

Johannes Kup

RehearDig – Rehearsal formats in postdigital drama teaching

Forschungsprojekt Postdigitale Partizipation/ Teilprojekt Postdigitale Bildung von Prof. Dr. Johannes Kup, Institut für Performative Praxis, Kunst und Bildung, in Kooperation mit dem Leibniz WissenschaftsCampus. mehr Informationen

Gerhard Glatzel

SE²A - Sustainable and Energy-Efficient Aviation

Der Exzellenzcluster SE²A ist ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben mit dem Ziel, Technologien für die nachhaltige und umweltverträgliche Entwicklung des Luftverkehrs zu erforschen. Innerhalb dieses Clusters ist die Aufgabe der beteiligten IDF-Mitarbeiter*innen, Technologie- und Nutzungsszenarien im Kontext der übergeordneten Zielsetzung zu generieren. mehr Informationen

Dorothea Hilliger

transform

Interdisziplinäres qualitativ-empirisches Forschungsprojekt am Institut Performative Praxis, Kunst und Bildung in Kooperation mit der Universität Potsdam. mehr Informationen

Publikationen

Natalie Czech

to icon

Natalie Czechs neue Werkgruppe trägt den Titel to icon und untersucht, wie etwas zum Icon wird. Sie richtet ihr Augenmerk auf alltägliche Piktogramme, visuelle Kommunikationskürzel im Zwischenraum von Bild und Text.

108 Seiten, 45 s/w- und Farbabbildungen,
Hardcover mit Wire-o-Bindung
Spector Books 2024, ISBN: 9783959052054

Fabian Goppelsröder

Kalendergeschichte - Fait Divers - Twitter

Vom Werbeslogan bis zur Twitternachricht – Kürze ist der Imperativ unserer Zeit. Die Ästhetik des Schnellen, Ephemeren, Schnapp- schussartigen hat Konjunktur. Und doch steht sie zugleich in einer langen Tradition. Ausgehend von der besonderen Poetik der Kalendergeschichte Johan Peter Hebels und der Faits Divers Félix Fénéons analysiert Fabian Goppelsröder die spezifische Medienästhetik kleiner Formen. (aus dem Klappentext)

192 S., 8 Abb., geb., Schutzumschlag, 12,5 x 21 cm
Wallstein Verlag 2023, ISBN 978-3-8353-5396-1

Ute Helmbold

Mind the Gap - The Narrative Power od Drawings and Illustrations

Wie erzählen Bilder, wie werden sie gemacht, und wie können Kopf und Hand im Kreativprozess ihrer Entstehung zusammenfinden? So einzigartig jedes Bild ist, so individuell sind die ästhetischen Intentionen der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler. Das technisch-handwerkliche WIE ist ebenso wie das inhaltliche WAS ein entscheidendes Kriterium für die Qualität eines Bildes.

Neben aller Methodik in der Darstellung, den Regeln der Gestaltung und den Phänomenen der Wahrnehmung sind für überzeugend erzählte Bilder noch viele weitere Faktoren von Bedeutung. Dieses Buch fordert dazu auf, wachen Auges die Welt zu hinterfragen, Konventionen abzulegen und sich für andere Denk- und neue Sicht- und Herangehensweisen zu öffnen; sich zu trauen, verspielt zu sein und zu experimentieren – letztlich alle Regeln über Bord zu werfen, um eine ganz eigene künstlerische Individualität zu finden.

Englisch 640 Seiten / Pages, 2.000 Abbildungen
15,5x22,5 cm, Hardcover
niggli Verlag 2023, ISBN 978-3-7212-1030-9

Martin Krenn u.a.

Demokratieplattform Platz_nehmen

Was hat Demokratie mit Kunst zu tun? Wie verhält sich Kunst im öffentlichen Raum? Auf welche Weise können sich Teile der Zivilgesellschaft zu einer sozialen Skulptur verbinden? Anhand von Textbeiträgen, Interviews und künstlerisch gestalteten Inserts werden in diesem Buch grundsätzliche Fragen zur Überschneidung von Kunst und Demokratie aufgeworfen und aus unterschiedlichen Perspektiven beantwortet. 

140 Seiten
Jonas Verlag 2023, ISBN 978-3-89445-603-0 

Elena Korowin

Krieg geht viral

Schon seit Beginn des Ukraine-Krieges ging dieser als mediales und künstlerisches Ereignis viral. Zeitgleich setzte damit ein Nachdenken über das Verhältnis der Katastrophe und ihrer medialen Vermittlung ein. Elena Korowin betrachtet die unterschiedlichen künstlerischen Reaktionen und liefert profunde Einsichten zum Wesen des Krieges in der digitalen und urbanen Kultur.

254 Seiten, 57 SW-Abbildungen
transcript 2023, ISBN 978-3-8376-6718-9